Skip to main content

Steuerbare Batteriesysteme für intelligente Ladung

Funktion

Intelligente Batteriesteuerung mit Börsenstrom – Überblick für Anwender

Die SmartDog-Batteriesteuerung nutzt stündliche Strompreise, eine PV-Ertragsprognose sowie eine Verbrauchsprognose, um die Batterie automatisch, effizient und möglichst kostensparend zu betreiben


Funktionen und Möglichkeiten des Systems

Dynamische Zwangsladung (intelligente Netzladung)

Die Batterie lädt sich automatisch in den günstigsten Preisstunden und das nur in dem Umfang, der tatsächlich benötigt wird

Das System berücksichtigt dabei:

  • PV-Ertragsprognose auf Basis der aktuellen Wettervorhersage
  • Verbrauchsprognosen aus Ihren historischen Verbrauchsdaten
  • Batteriezustand (SoC, SoH und verfügbare Kapazität)
  • Tagesmodus (Nachtmodus oder Betrieb über 0–24 Stunden)
  • Mindest-Ersparnis, um unnötige Lade- und Entladezyklen zu vermeiden
  • PV-Abweichungen, z. B. durch Schnee → das System sorgt dann automatisch für eine Vorratsladung
  • Priorität für PV-Überschuss, damit stets zuerst eigener Solarstrom genutzt wird
Ziel:
Günstigen Strom nutzen, teure Preisstunden vermeiden und gleichzeitig eine leere Batterie verhindern.

Dynamische Ladesperre (Optimierte Einspeisung bei hohen Preisen)

Wenn die Einspeisevergütung vom Börsenpreis abhängt, sorgt die Ladesperre dafür, dass tagsüber kein unnötiges PV-Überschussladen stattfindet

Das System:

  • blockiert das Laden bei hohen Preisen
  • erlaubt das PV-Laden, sobald die Preise günstig sind
  • verhindert nie das Entladen für den Eigenverbrauch, dieser bleibt immer möglich
Ziel:
PV-Strom möglichst profitabel einspeisen.

Kombinierbarkeit

Dynamische Zwangsladung + dynamische Ladesperre = kompatibel

→ Das System lädt zuerst und aktiviert anschließend das Sperrfenster

Statische Zwangsladung + dynamische Funktionen = nicht kombinierbar

→ Diese Kombination ist nicht möglich, da feste Ladezeiten mit dynamischen Anpassungen kollidieren


Weitere Steuerungsmöglichkeiten

Zeitschaltuhr
  • Definierte Lade- und Entladezeiten (z. B. 22–02 Uhr)
  • Einstellbare Leistung und SoC-Grenzen pro Zeitfenster
  • Parallele Nutzung mit der Ladesperre möglich, solange keine positiven Ladeleistungen aktiv sind
Direktvermarkter
  • Externe Steuerung über Modbus möglich
  • SmartDog-Börsenlogik wird vollständig deaktiviert
  • DVM steuert Lade- und Entladeleistung innerhalb von vier definierten SoC-Grenzen oder auf einen Zielwert am Nennpunkt (NVP)

Automatische Funktionen & Komfort

SmartDog-Prognosefunktionen: Vollständige SoC-Prognose für heute und morgen

  • Permanente automatische Anpassung bei:
    • neuen Börsenpreisen
    • aktualisierten Wetterdaten
    • veränderten Verbrauchsdaten
  • 10‑Minuten-Vorwarnung vor jeder geplanten Zwangsladung
  • Übersichtliche Anzeige aller PV-, Verbrauchs- und Batterie-Prognosen im Vorhersage-Graph

Funktionen, die nicht unterstützt werden
  • Keine exakte Vorhersage, alle Berechnungen basieren auf Prognosen
  • Keine Kombination von statischer Zwangsladung und dynamischen Funktionen
  • Keine vollständige Kombination von Zeitschaltuhr mit dynamischer Steuerung, außer im Sonderfall nur Entladung
  • Keine Berechnung des realen Einspeisepreises, nur Preisrelationen werden genutzt
  • Keine Netz-Entladung (Zwangsentladung) - die Funktion ist technisch vorbereitet, aber aktuell nicht aktiv
  • Keine Steuerung möglich, wenn die Batterie nicht im Modus Auto ist und die Zwangsladung im Widget nicht aktiviert wurde

Vorteile für den Nutzer
  • Maximale Kostenersparnis automatisch
  • Komfortabler Betrieb – keine manuelle Arbeit nötig, alles läuft im Hintergrund
  • Batterieschonend – dank Mindest-Ersparnis-Filter werden unnötige Ladezyklen vermieden
  • Optimale PV-Nutzung, Solarstrom wird immer bevorzugt eingesetzt
  • Vorausschauendes Laden,bei schlechtem Wetter sorgt SmartDog automatisch für Vorratsladung
  • Transparente Entscheidungen, alle Systemaktionen sind im Diagramm klar sichtbar

Eingebundene Zähler

4105/NELEV/TOR
Hersteller Typen TCP RS485 Besonderheiten
Janitza UMG 604 PRO / UMG 104 JA JA Nicht alle Geräte haben einen Netzwerkanschluss
PQ + UMD 96EL / UMD 705E / UMD 98RCM JA JA
Wago Wago Powertransmitter NEIN JA
Siemens PAC 3200 und aufwärts JA NEIN
Phoenix Contact EEM-MA370 JA JA
Geräteübersicht
4110
Hersteller Typen TCP RS485 Besonderheiten
Janitza UMG 604 PRO JA JA *
PQ + UMD 96EL / UMD 705E / UMD 98RCM JA JA
Wago Wago Powertransmitter NEIN JA
Siemens PAC 3200 und aufwärts JA NEIN

Eingebundene Systeme

kompatible Hersteller Liste

Intelligente Batterieladung mit SmartDog

Mit SmartDog wird Ihre Batterie nicht einfach sofort bei billigem Strom geladen, sondern gezielt und vorausschauend – unter Berücksichtigung von Verbrauchsprognosen, Wettervorhersagen und Börsenstrompreisen.

SmartDog-Ladefunktionen im Überblick:

  • Statisch: Die Batterie wird zu den günstigsten Stunden auf einen definierten SoC geladen
  • Dynamisch: In Kombination mit Verbrauchs- und Wetterprognosen wird nur so viel geladen, wie sinnvoll ist – z. B. um abends teuren Netzstrom zu vermeiden
  • Vermeidung von Entladung: Wenn andere Verbraucher (z. B. Heizstab) günstig Strom nutzen dürfen, kann verhindert werden, dass die Batterie dafür entladen wird
  • Wetterabhängige Sperre: Bei hoher PV-Prognose wird gegebenenfalls auf Netzladung verzichtet
  • Mehrere Batterien: SmartDog steuert Master- und Slave-Systeme automatisch im optimalen Zusammenspiel

Bedienung:

Alle Einstellungen können über das Batterie-Widget im Custom View vorgenommen werden – individuell angepasst je nach gewähltem Modus (statisch oder dynamisch)

Einzelnes Batterie System

Parametrierung

  • Gehen Sie auf der zweiten Seite zu Batterien und Hausbatteriesystem und wählen Sie Ihren Hersteller aus
  • Anschließend gehen Sie in der Batterieeinstellungsebene über die Pfeile auf der rechten Seite zur dritten Seite

Folgende Auswahlmöglichkeiten stehen zur Verfügung:

Entladen durch andere Börsenstrom-Regelungen verhindern

  • Diese Option verhindert, dass die Batterie entladen wird, wenn eine andere Regelung aufgrund ihres eingestellten Börsenstrompreises aktiv wird
  • Dadurch kann z. B. ein Heizstab bereits bei einem Strompreis von 10 ct/kWh aktiviert werden, ohne die Batterie zu entladen – auch wenn die Batterie erst bei 5 ct/kWh geladen werden soll

Zwangsladung bei niedrigen Strompreisen

Hier stehen drei Varianten zur Auswahl:

  • Deaktiviert
    • Es erfolgt keine automatische Ladung oder Entladung durch das System anhand des Börsenstrompreises
    • Die Anlage arbeitet in diesem Modus rein eigenverbrauchsoptimiert

  • Statisch
    • Die Batterie wird zu den günstigsten Preisstunden auf den festgelegten SoC (Ladezustand) geladen

  • Dynamisch
    • Diese Funktion ist nur auswählbar, wenn zuvor der Zähler Verbrauchsprognose angelegt wurde
    • Nun lädt der SmartDog die Batterie intelligent, abgestimmt auf Ihre Verbrauchsprognose und der Wettervorhersage

Sowohl bei der statischen als auch bei der dynamischen Zwangsladung werden die gewünschten Parameter im Widget eingestellt.

Achtung: Legen Sie immer ein Widget im Custom View an!

Dort können Sie die entsprechenden Parameter für die Batterie Steuerung anpassen. Das Widget unterscheidet sich je nach Modus, in der statischen und in der dynamischen Funktion wird jeweils eine unterschiedliche Darstellung angezeigt

Zeitschaltuhr Funktionen für Zwangsladung und Zwangsentladung

Widget bei statisch

Aus:

  • Die Batterie wird deaktiviert
  • Es findet weder Laden noch Entladen statt, beide Funktionen werden vom SmartDog gesperrt
  • Sollte dennoch eine Lade- oder Entladebewegung auftreten, erfolgt diese ausschließlich durch das BMS der Batterie, z.

Auto:

  • Wenn keine Zwangsladung definiert ist, wird Eigenverbrauchsoptimiert geladen

Zwangsladung

  • Hier können Sie festlegen, auf welchen SoC die Batterie mit welcher Leistung geladen werden soll
  • Die günstigsten Tarifzeiten erkennt der SmartDog automatisch und lädt die Batterie anschließend im ausgewählten Modus:
    • Sonnenunter-/Sonnenaufgang
    • 0–24 Uhr

einm. Volladung:

  • Erzwingt eine einmalige Volladung auf 100 %, unabhängig von PV-Erzeugung und Börsenstrompreis
  • Nach Abschluss der Volladung wechselt das Widget automatisch wieder in den zuvor aktiven Modus

Manuell:

  • Hier können Sie einen festen Lade- oder Entladewert einstellen

  • Die Batterie lädt dann konstant mit diesem Wert, bis sie entweder voll oder leer ist

Widget bei dynamisch

Aus:

  • Die Batterie wird deaktiviert
  • Es findet weder Laden noch Entladen statt, beide Funktionen werden vom SmartDog gesperrt
  • Sollte dennoch eine Lade- oder Entladebewegung auftreten, erfolgt diese ausschließlich durch das BMS der Batterie, z. B. aus sicherheitstechnischen Gründen

Auto:

  • Wenn keine Zwangsladung definiert ist, arbeitet die Batterie automatisch mit der hinterlegten Intelligenz:
    • Sie lädt so, dass möglichst wenig Netzstrom bezogen wird
    • Wenn die prognostizierte PV-Leistung nicht ausreicht, wird die Batterie zu den günstigsten Zeiten so weit vorgeladen, dass in teuren Zeiten kein Netzbezug notwendig ist Batterie zu den günstigsten Zeiten so hoch geladen, dass Sie zu den teuren Zeiten keinen Strom kaufen müssen

Zwangsladung:

  • Hier legen Sie fest, mit welcher Leistung die Batterie laden soll, wenn eine ausreichende Kostenersparnis berechnet werden kann

einm. Volladung:

  • Erzwingt eine einmalige Volladung auf 100 %, unabhängig von PV-Erzeugung und Börsenstrompreis
  • Nach Abschluss der Volladung wechselt das Widget automatisch wieder in den zuvor aktiven Modus

Manuell:

  • Hier können Sie einen festen Lade- oder Entladewert einstellen

  • Die Batterie lädt dann konstant mit diesem Wert, bis sie entweder voll oder leer ist

Mehrere Batteriesysteme Wenn Sie mehrere Batteriesysteme verwenden, legen Sie diese als Master-/Slave-System an
 Wichtig: Es darf immer nur ein Master vergeben werden, der Rest muss auf Slave gestellt werden!
Achtung: Tragen Sie bei Master- und Slave-Batterie jeweils nur die Werte der einzelnen Batterie ein. Die Gesamtberechnung (z. B. SoC) übernimmt der SmartDog automatisch!
  • Gehen Sie unter Batterien zu der Batterie, die Sie als Slave festlegen möchten. Beim Einbinden wird die erste Batterie automatisch als Master angelegt

  • Klicken Sie auf den Button Master, um die Batterie auf Slave umzustellen

  • Anschließend wählen Sie über den danebenliegenden Button die zugehörige Master-Batterie aus

✔️ Hinweis: Nun können Sie die Einstellungen wie nachfolgend beschrieben an der Master-Batterie vornehmen, die Slave-Batterie wird automatisch entsprechend gesteuert

Funktionen für Steuerbare Batteriesysteme

  • Gehen Sie zu Batterien und wählen Ihre Master-Batterie aus
  • Gehen Sie mit den Pfeilen auf der rechten Seite auf die dritte Seite
  • Hier können Sie nun zwei Optionen aktivieren:

Entladen durch andere Börsenstrom-Regelungen verhindern

  • Mit dieser Option wird das Entladen der Batterien verhindert, wenn eine andere Regelung aufgrund ihres eingestellten Börsenstrompreises aktiv wird
  • So kann z. B. ein Heizstab bereits bei 10 ct/kWh Strom nutzen, ohne dass die Batterien entladen werden – selbst wenn die Batterien erst bei 5 ct/kWh geladen werden sollen

Batterie anhand des Börsenstrompreises laden

  • Hier legen Sie den Strompreis fest, ab dem die Batterien aus dem Netz beladen werden sollen

Strompreis

  • Hier legen Sie den ct/kWh-Preis fest, ab dem der Ladevorgang gestartet werden soll

Ladeleistung

  • Hier legen Sie die Ladeleistung fest, mit der aus dem Netz geladen werden soll
ℹ️ Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die Ladeleistung hier auf beide Systeme aufgeteilt wird. Wenn Sie beide Batterien mit voller Leistung laden möchten, müssen Sie die Ladewerte von Master- und Slave-Batterie addieren

Maximaler Ladezustand (SoC)

  • Legen Sie hier fest, bis zu welchem Ladezustand die Batterie aus dem Netz geladen werden soll

Freigabe durch Wettervorhersage (Option)

  • Hier können Sie den Wettervorhersage-Baustein verwenden um festzulegen, ab wie viel erwarteter Energie vom Dach die Batterie geladen werden soll bzw. die Ladung durch Börsenstrom gesperrt werden soll. Wettervorhersage

Parameter

  • Hier kann eingestellt werden, welcher Wert der Wettervorhersage für die Regelung verwendet wird.
    • Ab 16 Uhr oder der eingestellten Stunde werden die Vorhersagedaten des nächsten Tages verwendet.
    • Energie ganzer Tag: Prognostizierte Energieerzeugung für den ganzen Tag.

Schwellwert für Aktivierung

  • Geben Sie hier den Wert an, der unter/überschritten werden muss, damit diese Regelung aktiviert bzw. gesperrt wird. Beachten Sie auch die nebenstehende Einheit.
    • Beispiel: Sie geben kleiner 10 kWh ein, dann wird die Batterie mit Börsenstrom geladen, wenn die Wettervorhersage weniger als 10 kWh am nächsten Tag vorhersagt.
    • Beispiel 2: Sie geben größer 10 kWh ein, dann wird die Batterie mit Börsenstrom geladen, wenn die Wettervorhersage mehr als 10 kWh am nächsten Tag vorhersagt.

Zeitraum

  • Geben Sie hier gegebenenfalls den Zeitraum ein, in dem die Daten der Wettervorhersage berücksichtigt werden sollen.

Schnittstelle

  • Wählen Sie hier den Ausgang, der angesteuert wird mit dem Ergebnis des Bausteins. Es kann ein physikalischer Ausgang sein (Relais etc.) oder ein virtueller Merker, den Sie in weiteren Bausteinen verwenden können (z.B. Merker Liefern wird EIN, wenn Überschuss > 1000 W und AUS, wenn Überschuss kleiner 200 W). Dieser Merker wird anschließend in einem AUTO/AUS/EIN-Schalter verwendet.

Freigabe (Option)

  • Wählen Sie hier optional eine Regelung, mit der diese Regelung freigegeben wird. Ist die Freigabe deaktiviert, so bleibt auch diese Regelung immer deaktiviert.

No/Log / Log Local / Log Portal

  • Hier können Sie festlegen, ob die Regelung im Portal am Gerät oder nicht geloggt werden soll.

Manuelle Ladung und Entladung per Zeitschaltuhr

Wenn Sie nicht die intelligente Ladung über die Börsenstrom-Funktion nutzen möchten
(diese muss deaktiviert sein, um die folgende Funktion zu verwenden),
können Sie Ihre Batterie über ein konfigurierbares Zeitschaltuhr-Programm
zu bestimmten Zeiten laden oder entladen.


Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Öffnen Sie die Batterie-Einstellungen.
  2. Navigieren Sie zur dritten Seite der Einstellungen.
  3. Klicken Sie auf „Zeitschaltuhr bearbeiten“.


Zeiten und Leistungswerte festlegen

In der Tabelle können Sie Zeiträume definieren, in denen die Batterie:

  • geladen werden sollpositiver Wert (z. B. 50 %)
  • entladen werden sollnegativer Wert (z. B. –80 %)

Der eingegebene Prozentwert (%) bezieht sich auf die Nenn-Lade- bzw. Entladeleistung Ihrer Batterie.

Beispiel:
Ihre Batterie hat eine Lade-/Entladeleistung von 10 kW.

  • Bei 50 % wird sie mit 5 kW geladen.
  • Bei –80 % wird sie mit 8 kW entladen.

Ladezustände begrenzen

Nachdem Sie Ihre Zeiten und Werte eingetragen und mit OK bestätigt haben,
können Sie zusätzlich folgende Grenzen festlegen:

Einstellung Beschreibung
Minimaler Ladezustand für Zeitschaltuhr Gibt an, bis zu welchem Ladezustand die Batterie entladen werden darf.
Maximaler Ladezustand für Zeitschaltuhr Gibt an, bis zu welchem Ladezustand die Batterie geladen werden darf.

💡 Tipp: Feste Ladefenster definieren

Mit dieser Funktion können Sie feste Ladezeiten vorgeben – ideal, wenn Sie z. B.:

  • Nachtstromtarife nutzen möchten,
  • eigene Zeitfenster zur Eigenverbrauchsoptimierung festlegen wollen, oder
  • Teil einer Energiegemeinschaft sind, die zu bestimmten Zeiten einen gemeinsamen Energiebedarf hat.