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Lastspitzenkappung (Peak shaving)

Peak Shaving am SmartDog

Einleitung

Peak Shaving (Lastspitzenkappung) reduziert die maximale Netzbezugsleistung, indem Lastspitzen automatisch durch die Batterie abgefangen werden.
Damit lassen sich Leistungspreise senken und teure Überlastungen vermeiden.

⚠ Wichtiger Hinweis:
Das Peak Shaving funktioniert nur, solange die Batterie voll funktionsfähig ist.
Sollte die Batterie aufgrund interner Vorgänge (z. B. Kalibrierung, zu hohe oder zu niedrige Temperatur) nicht verfügbar sein, kann keine Garantie für die Vermeidung von Lastspitzen übernommen werden.
Bitte informieren Sie sich hierzu beim Hersteller Ihrer Batterie.

Voraussetzungen

Hardware

Lizenzen

  • Lizenz Batteriesteuerung
  • Lizenz PeakShaving

Einrichtung am SmartDog

Konfigurator Batterie

Vereinbarte Bezugsleistung

  • Leistung, die ohne Mehrkosten aus dem Netz bezogen werden darf.
  • Bei aktiver Lastspitzenkappung regelt der SmartDog die Leistung am Übergabepunkt auf diesen Wert.

Reservierter Ladezustand (SoC) für Lastspitzenkappung

  • Prozentualer Batteriebereich, der als Reserve für Lastspitzen zurückgehalten wird und nicht für den Eigenverbrauch genutzt werden darf.

Hysterese: Beginn Eigenverbrauchsoptimierung

  • Verhindert, dass nach Erreichen des ReserveSoC sofort wieder entladen wird.
  • Erst wenn der SoC um die eingestellte Hysterese über dem ReserveSoC liegt, darf wieder für den Eigenverbrauch entladen werden.

Hysterese: Beginn Vorratsladung (Netzlade-Hysterese)

  • Die Batterie beginnt erst dann aus dem Netz zu laden, wenn der ReserveSoC um die eingestellte Hysterese unterschritten wurde.
  • Dies verhindert unnötige Netzladungen nach kurzen Peak-Shaving-Phasen.

Zeitschaltuhr

  • Legt fest, in welchen Zeiträumen sie Lastspitzenkappung aktiv sein soll.
  • Der reservierte Ladezustand gilt nur innerhalb dieser Zeitfenster.

Konfigurator Netzmanager / EZA-Regler

  • Peak Shaving arbeitet am Übergabepunkt und interagiert bei Bedarf mit dem Netzmanager bzw. EZA-Regler.

Funktionsweise des Peak Shaving

Eigenverbrauchsoptimierung (Normalbetrieb)

  • Solange der Ladezustand (SoC) über dem reservierten SoC liegt, wird die Batterie für die Eigenverbrauchsoptimierung eingesetzt.
  • Der Regelpunkt ist frei einstellbar.

Entladesperre beim Erreichen des ReservesoC

Wird der ReservesoC erreicht, darf die Batterie nicht weiter entladen werden.
Laden ist jedoch weiterhin möglich:

  • PV-Überschuss
  • Zwangsladungen (z. B. Zeitschaltuhr, Börsenstrom, DVM)

Peak Shaving bei hoher Bezugsleistung

Erreicht die Leistung am Übergabepunkt 90 % der vereinbarten Bezugsleistung, schaltet der SmartDog um:

  • Regelpunkt = vereinbarte Bezugsleistung
  • Batterie darf entladen
  • Lastspitzen werden automatisch abgefangen

Vorratsladung bei niedriger Netzbelastung

Wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

  1. Leistung am Übergabepunkt < 88 % der vereinbarten Bezugsleistung
  2. SoC < ReservesoC – Hysterese Vorratsladung

Dann beginnt der SmartDog die Batterie moderat zu laden.
Dies geschieht über einen Regelpunkt von 90 % der vereinbarten Bezugsleistung.
So wird die Batterie nur geladen, wenn wirklich Leistung verfügbar ist.


Rückkehr zur Entladesperre

Hat die Batterie wieder den ReservesoC erreicht, wird auf Entladesperre zurückgeschaltet.
PV-Überschussladung ist weiterhin möglich.
Bei aktiver Hysterese erfolgt die Rückkehr sofort nach Erreichen des ReservesoC.


Hysterese für Rückkehr zur Eigenverbrauchsoptimierung

Der Ladezustand muss ReservesoC + Hysterese überschreiten, bevor wieder normal entladen werden darf.


Verhalten bei Zwangsladungen im Eigenverbrauchsbereich

Wenn sich die Batterie über dem ReservesoC befindet, sind Zwangsladungen möglich.
Dabei stellt der SmartDog sicher:

  • vereinbarte Bezugsleistung wird nicht überschritten
  • Ladeleistung wird automatisch begrenzt

Beispiel-Szenario: Planung der Peak ShavingLastspitzenkappungs Zeiten

Angenommen, Sie erwarten eine Lastspitze zwischen 12:00 und 14:00 Uhr und möchten, dass Peakdie ShavingLastspitzenkappung in diesem Zeitraum zuverlässig funktioniert.

Gegeben:

  • Batterie mit 100 kW Ladeleistung
  • Ziel: 50 % SoC für Peak ShavingLastspitzenkappung reservieren
  • Ausgangssituation: Batterie ist leer (0 %)
  • Netz ist während der Ladephase stark beansprucht (kein PV-Überschuss)

Hinweis:

Damit die Batterie die erforderliche Reserve von 50 % SoC erreicht, muss sie zuerst geladen werden.

  • Da die Batterie nicht die volle Leistung nutzen kann, weil der Netzbezug nicht über die vereinbarte Bezugsleistung hinausgehen darf, kann das Laden länger dauern.
  • In diesem Szenario könnte es bis zu 3 Stunden dauern, bis die Batterie 50 % erreicht.

Konsequenz:

  • Peak Shaving-Lastspitzenkappung-Zeiträume müssen frühzeitig geplant
  • Es muss genügend Zeit eingeplant werden, damit die Batterie rechtzeitig die benötigte Reserve erreicht
  • Andernfalls kann es sein, dass bei Beginn der Lastspitze nicht ausreichend Energie in der Batterie vorhanden ist und die Lastspitze nicht vollständig abgefangen werden kann.

Funktion nicht gewährleistet

Funktion gewährleistet


Wichtige Hinweise zur Steuerlogik

Automatikmodus erforderlich

Peak ShavingLastspitzenkappung funktioniert nur, wenn die Batterie im Widget auf Auto steht.

Folgende Funktionen sind dann aktiv:

  • Eigenverbrauchsoptimierung
  • EVU/DVM-Steuerung
  • Zeitschaltuhr
  • Börsenstrom
  • Peak ShavingLastspitzenkappung

Steht die Batterie auf Manuell, ist Peaksie ShavingLastspitzenkappung deaktiviert.


Verhalten im Zusammenspiel mit anderen Steuerungen

  • Peak ShavingLastspitzenkappung hat Vorrang gegenüber Zeitschaltuhr und Börsenstrom.
  • Eine vollständige Priorisierung aller Funktionen ist in Planung.

Hinweise zum Netzmanager

Vorgabe DVM an der Übergabestation

  • Vorgaben des DVM sind nur zwischen vereinbarter Bezugsleistung und maximaler Einspeiseleistung gültig.
  • Wenn Peakdie ShavingLastspitzenkappung den Regelpunkt überschreibt, werden andere Vorgaben ignoriert.
  • So wird verhindert, dass Lastspitzen durch externe Vorgaben entstehen.

Best Practices

Zeitfenster sinnvoll wählen

Zu kurze Zeitfenster können dazu führen, dass die Batterie zu wenig Reserve für tatsächliche Spitzenzeiten hat.

Empfehlenswerte ReservesoC-Werte

  • Kleine Speicher: 20–30 %
  • Mittlere Speicher: 15–25 %
  • Große Speicher: 10–20 %

Vereinbarte Bezugsleistung realistisch setzen

Zu niedrige Werte führen zu unnötig häufigen Eingriffen der Batterie.


Zusammenfassung

  • Peak ShavingLastspitzenkappung begrenzt den maximalen Netzbezug auf die vereinbarte Leistung.
  • Ein Teil der Batterie wird als Reserve zurückgehalten.
  • Erst ab 90 % Netzbezug reagiert der SmartDog aktiv.
  • Hysteresen verhindern ständiges Umschalten.
  • Automatikmodus der Batterie ist zwingend erforderlich.